Mobilität und deren Stolpersteine – SWR3 Fernsehen im Kreis Heidenheim

Kreisseniorenrat Heidenheim zeigt Stolpersteine für Senioren und Behinderte.

Auf Anfrage des SWR-Fernsehen BW griff der Kreisseniorenrat Heidenheim/KSR stellvertretend für alle Senioren im Land das Thema „Mobilität und deren Stolpersteine“ auf.

Beim KSR und den örtlichen Seniorenräten werden die Beschwerden der betroffenen Senioren und Behinderten entgegengenommen, die an entsprechender Stelle zur Sprache kommen. Die Erfahrung zeigte bisher, dass man meist auf offene Ohren trifft und die Bereitschaft, etwas zum Guten zu verändern, wenn die Kritik sachlich und kritisch-konstruktiv ist. Allerdings findet man manchmal leider auch Unverständnis und Distanz vor. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man am Ball bleibt.

Bei dieser Aktion sollte gezeigt werden, dass bestimmte Stolpersteine vorhanden sind, die „normale“ Menschen nicht wahrnehmen, aber z.T. große Hindernisse für Senioren und Behinderte darstellen: zu kurze Grünphasen an Ampeln – wurde sogar teilweise von jungen Männern bestätigt – zu breite Lücken zwischen Bahnsteig und Eisenbahnwagen, zu hohe Einstiege in Busse, nicht barrierefreie Zugänge zu öffentlichen Verkehrsmitteln, nicht abgesenkte Bürgersteigkanten, vor allem für Rollator- oder Rollstuhlfahrer um nur einige zu nennen, sind häufige Beschwerdepunkte älterer Mitbürger. Kopfsteinpflaster, unebene Straßenbeläge sind große Hürden und bedingen oft weiträumige Umwege. In Parkhäusern zu schmale Stellplätze und Einparken im rechten Winkel, ein Ausweichen auf Parkplätze mit Parkuhr nicht möglich, weil Parkdauer von 2 Stunden für Arztbesuche zu kurz sind. Fußweg zu lang, deshalb sind andere weiter weg liegende Parkmöglichkeiten nicht annehmbar. Mancher Senior würde auch gerne mit dem Fahrrad fahren, wenn die Fahrradwege durchgängig wären. Bewohner aus den Kreisgemeinden können aus verschiedenen Gründen den Bus nicht benutzen. Taxi ist oftmals die einzige Möglichkeit, jedoch die Kosten sind für viele Rentner nicht aufbringbar.

Die Geschwindigkeit 50 km/h in Orten werden häufig überschritten und verursachen bei Senioren zu Fuß, mit Fahrrad oder Auto Unsicherheit auch u.a. das Ausfahren aus unübersichtlichen Parklücken.

Testfahrten mit dem Fernsehteam auf der unfallträchtigen B466 vom „Sontheimer Wirtshäusle“ nach Söhnstetten deckte die Notwendigkeit von Geschwindigkeitsbegrenzung auf wenigstens 70 km/h auf.

Der Wunsch der Seniorenräte wäre das Einführen von Tempolimits innerhalb von Städten und Gemeinden – was ja in einigen Straßen bereits verordnet ist – auf 30 km/h, auf Landstraßen 80 km/h und Autobahnen 130 km/h. Dies würde für alle Verkehrsteilnehmern das Reisen entspannter machen, die Umwelt schonen, den eigenen Geldbeutel entlasten und das viel gepriesene Wort „Entschleunigen“ wahrmachen.

Darüber hinaus bietet der KSR Hilfestellung für ein möglichst langes Zuhause-Leben-zu-können durch Wohnberatung und Fahrfitnesstraining. Auch gerne angenommen werden die Sprechstunden im Landratsamt Heidenheim jeden 1. Freitag im Monat von 10.30 bis 11.30 Uhr, die allerdings gegenwärtig wegen der Corona-Pandemie vorübergehend ausfallen. Unabhängig davon ist der Kreisseniorenrat für alle Fragen und Anregungen unter Tel. 07323 5372 oder E-Mail: ksr-hdh@t-online.de erreichbar.

Um Probleme von Mobilitätsfragen, aber auch um konkrete Lösungsmöglichkeiten und Hilfsangebote geht es in einer Sendung in SWR3 in der Sendung „Zur Sache“.